Spontan Geburt aus Beckenendlage – möglich?

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Spontan Geburt meiner ersten Tochter aus Beckenendlage


Von Beginn an, saß meine Tochter in meinem Bauch. Schnell stand fest, das sie trotzdem spontan zur Welt kommen sollte. Die spontan Geburt aus Beckenendlage stand an.

Bei 38+0 wurde versucht sie von außen zu wenden. Aber es klappte nicht, sie saß zu tief im Becken. Ich versuchte alles um die kleine Maus zum drehen zu animieren. Ich machte Kopfstände, war im Schwimmbad und versuchte diverse Yoga-Übungen (Inische Brücke), Akkupunktur aber nichts half.

Ich war zur Geburtsanmeldung und zum Beratungsgespräch im Uniklinikum in FFM. Die Oberärtzin war sehr nett nahm sich 1h zeit für mich und beantwortete alle meine Fragen. Es wurde sogar ein MRT von meinem Becken gemacht, um sicher zustelle, dass das Becken groß genug ist, dass der Kopf durch passt. Meine Entscheidung stand fest natürliche Geburt aus Beckenendlage.

Es ist mein Anliegen, dass Frauen besser über die Möglichkeiten einer spontan Geburt aus Beckenendlage aufgeklärt werden. Natürlich ist der weitverbreitete Kaiserschnitt nicht der einzig mögliche Weg. Ja, auch eine solche Geburt birgt Risiken und ist eine Ausnahmesituation, so wie jede andere Geburt auch.

Gerne möchte ich meine Geburtsgeschichte mit euch teilen.

Blasensprung

Bei 39+2 hatte ich einen Blasensprung. Meine Schlafanzughose war komplett durchnässt. Ich zog alle nassen Sachen aus und wollte losgehen um mir frische Kleidung zu holen, doch ich merkte, dass das Wasser gar nicht aufhörte zu fließen. Ich legte mich ins Bett, da wir nicht wussten, ob unser Baby schon tief genug im Becken war. Auf dem Weg zum KH hatte ich schon starke Wehen.

Ankunft im Kreißsaal

Ich wurde mittels Ultraschall untersucht und mein erstes CTG wurde geschrieben. Die kleine lag mit dem Po tief im Becken sodass ich laufen konnte bis die Wehen kurze Abstände hatten. Die Hebamme bestrich den Muttermund mit Eipurlösung um die Wehen zu beschleunigen.

Die Wehen

3h lief ich draußen große Runden um das Uniklinikum Trepp auf Trepp ab. Die Wehen kamen alle 3 Minuten und waren so stark, dass ich stehenbleiben müssten, um sie zu veratmen. Ich hielt mir Lavendel unter die Nase um mich zu beruhigen. Aus lautem Atem wurden lange Vokale.

Wirlpoolbadewanne

2h verbrachte ich in der Badewanne. Durch das warme Wasser konnte ich mich besser entspannen, die Wehen taten nicht so weh und ich konnte sie besser veratmen.

Wieder im Kreissaal

Die Schmerzen waren unerträglich und der Muttermund erst 6 cm offen. Ich bekam Schmerzmittel Buscopan® und konnte 5h schlafen. um 5 Uhr morgens kamen die Wehen wieder aber es fehlte der Druck nach unten. Der Muttermund hatte sich nicht weiter geöffnet. Geburtsstillstand. 1h später kam die Oberärtzin und teile mir mit das mein Becken zu eng ist und der Kopf nicht durch passen würde, daher der Geburtsstillstand.

Der Kaiserschnitt

Sie riet mir zum Kaiserschnitt. Auf eimal ging alles sehr schnell und ich wurde in den OP geschoben. Die Rückenmarksbeteubung saß und die OP ging los. Die Oberärtzin fragte meinen Mann, ob er sich trauen würde über das OP Tuch zuschauen und sehen möchte wie sie unsere kleine Tochter aus dem Bauch geben. Sie entfaltete sich wie ein kleiner Schmetterling, breitete ihre Arme aus, machte die blauen Augen auf und schrie. Es war das aller schönste Gefühl auf der ganzen Welt, dass nun unsere kleine Tochter geboren war. Ich war sowas von erleichtert. Der Kaiserschnitt war halb so schlimm. Ich bin froh, dass unsere kleine Tochter selbst entscheiden durfte wann sie auf die welt kommen möchte, als fertiges Paket. Natürlich habe ich mir eine natürliche Geburt gewünscht nichts desto trotz bin ich nicht traumatisiet und die Geburt meiner Tochter war ein unvergssliches Erlebnis.

Happy End