„Indische Bengali & Hindu-Hochzeit“ Ich hatte die einmalige Möglichkeit bei einer Indischen Hochzeit dabei zu sein. Es gibt verschiedene indische Hochzeitsrituale.
Ein Tag vor der indischen Hochzeit werden im elterlichen Haushalt einige Pre-Wedding Rituale veranstaltet. Der Eingang war mit Blumen geschmückt und alle Freunde, Nachbarn und die ganze Familie waren vor Ort. Die Mutter kochte traditionelles Essen. Alle Gäste saßen im Wohnzimmer auf den Boden und erzählten und beten. Ein Priester war vor Ort und sprach gemeinsam mit den Familienmitgliedern zu den Indischen Göttern. Das gemeinsame Beten ist Tradition in Indien. Der Vater wünschte seinem Sohn dem Bräutigam alles gute für sein weiteres Leben. Kerzen brannten, eine Obstschale mit Blüten und indischen Süßigkeiten stand auf dem Boden mit Räucherstäbchen, der Fruchtbarkeitsgott.
Alle Mädchen und Frauen haben sich versammelt und freuten sich auf Ihre Henna Zeremonie. Eine professionelle Henna-Künstlerin bemalte die Arme/Hände und Finger aller Frauen. Mehandi (Henna) dauerte circa 3 Stunden. Schaut mal bei der Henna-Künstlerin vorbei. Die Frauen tupften eine rot/orange Paste mit dem Zeigefinger an den Haaransatz oder zwischen die Augen. Verheiratete Frauen tragen den Strich am Haaransatz. In Hindi heißt der Strich/Punkt Tika, auch das dritte Auge genannt. Alle Frauen tanzten um einen kleinen neu gepflanzten Baum, welcher für das Familienglück steht.
Indische Hochzeit = Aladin in Bollywood
Mit dem Taxi sind wir dann zur Hochzeits-Location gefahren. Ungefähr 1 km vor der Location sind wir ausgestiegen. Ihr müsst Euch vorstellen, es fühlte sich an wie Karneval. Aus einer Art Karnevalswaagen kam lautstark Bollywood Musik. Alle Familienmitglieder tanzten zu der Musik. Ich hatte den Spaß meines Lebens. 🙂 Wir gingen durch einige wunderschön beleuchtete Tore hindurch. Diese laute Karawane war da zu da, um den Hochzeitsgästen der Braut zu demonstrieren wir kommen um die Braut zu holen. Angekommen an dem letzten Tor warteten alle Gäste auf uns. Es wurde ein Trost ausgesprochen und wir durften eintreten.
Eine große Tribüne war vorbereitet. Der Bräutigam mit seinen engsten Freunden eingeschlossen mir durften auf der Tribüne sitzen. Wir wurden fürstlich bedient mit den besten indischen Leckereien. Ich habe mich wirklich wie eine Königin gefühlt. Es wurden viele Fotos geschossen. Spannend war, das die Braut am anderen Ende des großen Saales auf einer wunderschönen Bank saß. Im laufe des Abends bewegten sich braut und Bräutigam durch verschiedenste Rituale aufeinander zu.
Die indische Hochzeitsrituale:
–Saat-Paak: Die Braut sitzt auf einem Stück Holz und wird von starken Männern zum Bräutigam getragen. Die Männer tragen die Braut 7 x um den Bräutigam herum.
-Mala-Badal: Danach tauschen die Braut und der Bräutigam gegenseitig die Blumenkränze.
-Potto-Bastra: Der Bräutigam setzt sich auf den Altar und die Braut sowie der Priester nehmen platz. Der Priester segnet die beiden.
-Topor: Der Bräutigam und die Braut erhalten einen weißen Hut. Nun sind sie König und Königin. Die Braut erhält zwei traditionelle weiße Armreifen aus Krabbenschale.
–Tika: 7 verheiratete Frauen mörsern Kurkuma zu einer Paste und der Bräutigam setzt zum ersten mal seiner Braut den Strich an den Haaransatz. Dies bedeutet, dass sie jetzt eine verheiratete Frau ist. Er gibt Ihr einen neunen Saree. Ein sehr schönes Symbol.
Zu guter Letzt werfen die Eltern des Bräutigams Reis über das Brautpaar und die Eltern der Braut. Die Braut erhält Goldschmuck, Sarees und Puppen. Dieser Brauch zeigt die höfliche Geste, dass die Braut akzeptiert wurde und in die Familie vom Mann aufgenommen wurde.